Eine Sprache ohne Worte, die die ganze Welt versteht.
Nicht mehr als ein paar Töne sind ihr ganzes Alphabet.
Eine Melodie in Harmonie mit einem Klang
erzählt von Dingen, die man mit Verstand nicht greifen kann.
Blumen wachsen schneller, wenn sie Mozart dabei hören.
Fanfaren und Trompeten konnten Jericho zerstören.
Zart wie David und zugleich so stark wie Goliath:
Nur eine Sache gibt’s, die diesen Zauber inne hat.
Gläser zum Zerspringen bringen, Krankheiten kurieren,
Erinnerungen wecken, trösten und uns motivieren,
Erklären, was unerklärlich ist mit Mathe und Physik:
Alles das kann nur Musik.
Bässe pumpen Glück aus jedem Autoradio.
Im Kino steigt der Puls beim tiefen Streichertremolo.
Im Stadion grölen Moslem, Atheist und Katholik
mit achtzigtausend weiteren Fans im Einklang nach dem Sieg.
Brücken bauen, Völker einen, Kräfte aktivieren,
Despoten stürzen, Gräben ziehen, Parties ruinieren,
Gewehre und Kanonen zum Verstummen bringen im Krieg:
Alles das kann nur Musik.
Schwingungen, Frequenzen, eine Obertonstruktur,
Akkorde, Intervalle, Rhythmen, Skalen, Moll und Dur:
Kluge Köpfe schufen diese Terminologie,
doch nichts davon erklärt die faszinierende Magie.
Mich zu Tränen rühren, mich beruhigen und entführen,
mich aufregen, mich nerven, stören oder provozieren,
mich packen und bewirken, dass ich schwebe, dass ich flieg’,
alles das kann nur Musik.
Mir Halt geben, mich öffnen so wie hier in diesem Lied:
Alles das kann nur Musik.
Carsten Gerlitz/Oliver Gies